Lastaufnahmemittel und Traverse

Lastaufnahmemittel sind auch unter der Bezeichnung Lastaufnahmeeinrichtung bekannt und werden häufig unter der Bezeichnung Anschlag- und Tragmitteln zusammengefasst. Zu diesen in der Logistik, in der Transportmittel- und Kranbestückung zu wichtigen Hilfsmitteln gehörenden Lastaufnahmemitteln gehören verschiedene technische Einrichtungen. Spezielle Hilfsmittel sind neben Traversen leistungsstarke Kranhaken, Greifer, Coilhaken, Gabeln zum Laden und verschiedene Spezialhebezeuge.

Lastaufnahmemittel werden in zwei Kategorien unterteilt. Diese Einteilung basiert auf der technischen Ausstattung. Somit gibt es in der Praxis die aktiven und die passiven Lastaufnahmemittel. Wird eine aktive Lastenaufnahmeeinrichtung eingesetzt, dann handelt es sich um eine Vorrichtung, die mit einem eigenen Antriebselement ausgestattet ist. Dieses macht es möglich, dass eine Lastenaufnahme ohne manuelle Hilfe erfolgt. Automatisch und selbsttätig arbeitende Lastenaufnahmeeinrichtungen gehören in diese Kategorie. Handelt es sich um passive Lastenaufnahmemittel, so fehlt hier das eigene Antriebssegement, sodass die Last nicht selbstständig aufgenommen und abgelegt werden kann. Passive Lastaufnahmeeinrichtungen arbeiten meist über integrierte Führungsdorne oder Führungsschrägen, um die zu bewegenden Lasten aufzunehmen und abzusetzen. Als typische Lastaufnahmemittel in der Krantechnik sind Traversen bekannt.


TraversensystemLastaufnahmemittel sind grundsätzlich nur dann funktionstüchtig, wenn sie mit einer entsprechend leistungsfähigen Traverse verbunden werden können. Lastaufnahmemittel und Traverse sind bei der Lastenbewegung nur in einer Einheit einsatzfähig, da Traversen als mechanische Trägerkonstruktion die eigentlichen Verbindungs-, Stabilisierungs- und Befestigungselemente sind. Lastaufnahmemittel und Traverse werden benötigt, damit bei der Lastaufnahme durch einen Kran oder ein kranartiges Hebewerkzeug die zu hebenden Lasten herangeführt werden können. Die Hauptaufgabe einer Traverse besteht darin, in Form eines sogenannten mechanischen Trägermediums Lasten aufzunehmen und abzusetzen. Wenn Lasten bewegt werden müssen, wird die Traverse beim Lastenaufnahmemittel auch als Hilfseinrichtung zur Verteilung der Lasten bezeichnet.


Grundsätzlich unterliegt die Herstellung einer Traverse speziellen Vorschriften, welche die Basis für eine hohe Qualität darstellen. Die Richtlinien beziehen sich vorrangig auf die Art und die Ausführung der Konstruktionen, die eingesetzten Verbindungselemente, Verbindungstechnologien und die eigentliche Verarbeitung aller Konstruktionsteile. Eine Traverse unterliegt während der Lastenbewegung enormen Beanspruchungen, welchen nicht nur durch die spezielle Konstruktionsweise sondern auch durch den Einsatz hochwertiger Fertigungsmaterialien entsprochen werden kann. Bereits bei der werkseitigen Anfertigung dieser Hilfsmittel erfolgen Prüfungen, die sich nicht nur auf die verwendeten Materialien sondern insbesondere auf die angewendeten Fertigungstechnologien beziehen. Diese Prüfungen werden beispielsweise unter einer Schweißnaht- und Werkstoffprüfung zusammen gefasst und garantieren eine höchstmögliche Betriebssicherheit. Typisch für die Qualitätssicherung ist neben dem Ultraschallprüfverfahren die Magnetpulverprüfung. Die hohe Qualität der Ausstattung gewährleistet eine extreme Belastbarkeit, Robustheit und eine lange Lebensdauer der

Lastaufnahmemittel.
Eine Vielzahl der Lastenaufnahmemittel wird nach einem standardisierten Programm angefertigt. Daneben gibt es jedoch immer wieder spezielle Anforderungen, welche individuelle Lösungen benötigen. Dazu werden vorwiegend einzelne Konstruktionssegmente verwendet. Sie können auf Basis eines Baukastenprinzips zusammen gestellt werden, um den Spezialanforderungen gerecht zu werden. Grundsätzlich richten sich spezifische Anfertigungen immer nach der Anzahl der umzusetzenden Lastenbewegungen, auch als Lastenwechsel bezeichnet. Auf Grund der unterschiedlichen Lastenwechselbeanspruchung ergeben sich entscheidende Kriterien für die Fertigung der Lastaufnahmemittel. So werden beispielsweise im Normalfall höchstens etwa 20.000 Lastenwechsel vorgenommen. Bei der Tätigkeit der Lastaufnahmeeinrichtungen im Offshore Bereich oder bei extremen Temperaturgefällen wird eine präzise Planung und Ausführung der Konstruktion erforderlich.


Aus Gründen einer hohen Effizienz und zuverlässigen Einsatzfähigkeit einer Traverse wird diese nach entsprechenden Prüfungen in vielen Bereichen verwendet. Recht vorteilhaft und innovativ sind Verbindungssysteme. Mit diesen funktional ausgerichteten Verbindungselementen ist es möglich, dass einzelne Bauelemente der Traverse einfach miteinander kombiniert werden können.

Eine Traverse kann in unterschiedlichen Bauformen eingesetzt werden. So sind beispielsweise sogenannte Zwei-, Drei- oder Vierpunkt-Traversen in der Praxis durchaus übliche Hilfsmittel. Taversen spielen innerhalb der Lastenaufnahmemittel eine zentrale Rolle. Sie können für das Bewegen von ganz unterschiedlichen Lastenarten eingesetzt werden. So sind die als Container-, Wende- und Spreiztraversen bezeichneten Lastenaufnahmemittel aus den jeweiligen Einsatzbereichen nicht mehr wegzudenken. Wissenswert im Bezug auf Traversen als Lastenaufnahmemittel ist, dass es entsprechende Standarderzeugnisse gibt. Je nach Fixierungspunkt werden innerhalb der Taversen Aufhängungen aus einer variablen Anzahl von z.B. Stahlketten genutzt. Für ein Ausgleichen der Lasten ist es notwendig, dass die Ketten an den Seiten der Traversen gekürzt oder verlängert werden können. Dieser Vorgang wird als Ermittlung des Lastenschwerpunktes bezeichnet. Die Kettenverstellung kann entweder per Hand, oder automatisch, gesteuert durch einen Elektromotor, umgesetzt werden.

Zur Aufnahme der zu transportierenden Güter sind am Lastaufnahmemittel sogenannte Anschlagpunkte angebracht. Diese können über verschiedene Möglichkeiten verstellt werden und ermöglichen somit eine sehr effiziente Lastenbewegung.